Gestaltungsprinzipien
Gestaltungsprinzipien
Mit sieben klugen Prinzipien zur kollektiven Führung.
2009 erhielt Elinor Ostrom den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Mit ihrer Forschung zeigte sie auf, was passieren muss, damit es nicht zur Tragik der Allmende kommt. Die Tragik der Allmende beschreibt das Phänomen der Ressourcenausbeutung bei Gütern, die für alle frei verfügbar sind. Bisher besagte die Theorie, dass eine Wiese, auf der alle im Dorf ihre Schafe weiden lassen können, nach einem Tag abgegrast und somit nicht mehr nutzbar ist.
Ostrom entdeckte acht Prinzipien, die zu einer nachhaltigen Nutzung der Ressourcen in Selbstorganisation führen. Sieben dieser Prinzipien lassen sich ganz wunderbar auf Organisationen übertragen und anwenden.
Auf einen Blick
In der kollektiven Führung wird Führung verteilt. Es gibt keine klassischen Führungskräfte mehr. Jede Person wird durch das System in die Lage versetzt, für bestimmte Themen oder Bereiche Führung zu übernehmen. Führung ist dabei in seine Einzelteile zerlegt und klar definiert.
Entscheidungen werden dort getroffen wo sie erforderlich sind. Eure Organisation ist dadurch in der Lage, im komplexen Umfeld zu agieren und sich äußeren Umständen zügig anzupassen.
Die sieben Prinzipien funktionieren wie eine Anleitung für euch. Sie geben euch Orientierung dafür, worauf ihr bei der Gestaltung eurer Organisation achten könnt, um ein gleichwürdiges Miteinander zu ermöglichen.
Die kollektive Führung geht einen Schritt weiter als beispielsweise Holokratie. Durch die sieben Prinzipien habt ihr einen sicheren Rahmen, in dem ihr eure Organisation nach euren Erfordernissen und Vorstellungen individuell gestalten könnt.
Die Gestaltungsprinzipien sind wegweisend. Es ist nicht notwendig die Prinzipien nacheinander abzuarbeiten. Nehmt jeweils das was gerade passt und schnell umsetzbar ist. Bleibt dran und entwickelt euch kontinuierlich weiter.
Mit unserem Buch “Handbuch kollektive Führung” möchten wir euch eine Anleitung an die Hand geben, wie ihr selbst in die kollektive Führung kommt. Hier findest du die Methoden aus dem Buch zum Download.
Eure Ressourcen für die Selbstorganisation
Gemeinsame Identität
Eine gemeinsame Identität beschreibt das Zugehörigkeitsgefühl zu einer sozialen Gruppe. Sie führt zu einem vertrauten Umgang, gegenseitiger Unterstützung, Vertrauen und Respekt.
Wichtige Komponenten sind die psychologische Sicherheit, gemeinsame Werte und ein gemeinsamer Purpose.
Folgende Workshop-Anleitungen kannst du dir für die gemeinsame Identität herunterladen:
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Eine Rolle, in eurem Team, die für die Förderung der gemeinsamen Identität verantwortlich ist. Hier findest du eine beispielhafte Beschreibung.
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Mit einigen gezielten Fragen könnt ihr im Team diskutieren, wer zu Teamworkshops und -Events kommt und aktiv gestalten darf.
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Eure Workshop-Anleitung für maximal 20 Personen (halber Tag), um euer Ikigai zu finden und euren Golden Circle inhaltlich zu füllen.
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Ihr habt euren Purpose gefunden und nun soll er in euer echtes Arbeitsleben integriert werden. Eine Idee, wie das möglich werden kann.
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Workshop-Anleitung für bis zu 12 Leute, 3 Stunden. Im Team besprecht ihr eure gemeinsame Vergangenheit. Neue lernen das Team besser kennen und verstehen.
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12 Teilnehmende, 90 Minuten - Workshop-Anleitung. Glaubenssätze steuern unbewusst das Verhalten in eurem Team. Macht sie sichtbar und damit wandelbar.
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Teamwerte und persönliche Werte sichtbar und besprechbar machen, so dass ihr bewusst Entscheidungen daran ausrichten könnt. Einladung ans Team, persönliche Werte, Teamworkshop.
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Eine gemeinsame Identität steht in Wechselwirkung zu euren Räumlichkeiten. Mit dieser Anleitung macht ihr ein Teamevent für euer Büro.
Entscheidungen
Jeder im Team weiß, wer was nach welchen Regeln entscheiden darf, gemeinsam oder allein. Bei Entscheidungen, die einen betreffen, wird man einbezogen.
Für die Gestaltung braucht es Grundlagen zu verschiedenen Entscheidungsverfahren und ein bewusstes Abgeben und Annehmen der Entscheidungsverantwortung.
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Reflexionsanleitungen für Mitarbeitende und Führungskräfte: Was brauche ich, um sicher zu entscheiden und was brauche ich, um sicher abzugeben?
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Wenn Teammitglieder immer wieder mit Entscheidungen auf (ehemalige) Führungskräfte zukommen, kannst du mit diesen Fragen reflektieren, was du dazu beiträgst und wie du das verändern kannst.
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Jede Entscheidung durchläuft verschiedene Phasen. Mit Hilfe der Phasen kannst du eure Prozesse bewusst gestalten und dich am Vroom Yetton Entscheidungsbaum orientieren.
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Wir haben uns die Entscheidungsverfahren der Werkstatt für kollegiale Führung ausgeliehen und euch eine Anleitung mitgebracht, wie ihr den Advice Prozess iterieren könnt.
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Anleitung für ein komibiniertes Format von Governance Meeting und Retrospektve für max. 16 Teilnehmende in 2 Stunden.
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Schritt für Schritt besser verstehen, welche Methode sich für welche Entscheidungen eignet mit einer regelmäßigen, gemeinsamen Reflexion. Eine noch ausführlichere Anleitung zum Decision Poker stellt euch Kurswechsel bereit.
Transparenz
Euer Purpose, gemeinsame Ziele und Vereinbarungen zu akzeptiertem Verhalten sind transparent. So entsteht die Möglichkeit, gemeinsam in die gleiche Richtung zu denken und Entscheidungen entsprechend zu treffen. Kooperationsmöglichkeiten werden sichtbar und Trittbrettfahrende können ausgeschlossen werden.
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Eine beispielhafte Rollenbeschreibung, um die Transparenz im Team zu fördern.
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Workshop-Anleitung für maximal 12 Teilnehmende und zwei Tage. Von der Zukunft zurück in die Gegenwart, um strategische Ziele und wichtige Meilensteine zu identifizieren.
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Workshop-Anleitung für 90 Minuten, um den Purpose im Alltag zu integrieren und euer Handeln bewusst daran auszurichten.
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Smarte Ziele können eine echte alternative für OKRs sein. Eine Checkliste, um zu prüfen, ob deine oder eure Ziele schon smart sind.
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Mit OKRs in die gleiche Richtung denken und danach handeln. Vorlage für einen Kick-Off Workshop von vier Stunden.
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Hat jede:r stets die benötigten Informationen? Anleitung für das strukturierte Prüfen eurer Informationsflüsse.
Feedback und Sanktionen
Rückmeldungen zu erwünschtem und unerwünschtem Verhalten zu geben ermöglicht kooperatives Verhalten durch Vertrauen und psychologische Sicherheit. Sanktionen sollten Verhältnismäßig sein und unbedingt eingesetzt werden, um die Motivation sich zu engagieren, zu erhalten.
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Insbesondere kritisches Feedback wird umso wirkungsvoller, je besser es vorbereitet ist. Hier bekommst eine Reflexionsanleitung.
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Eine Anleitung zur Feedback-Vorbereitung im Sinne der gewaltfreien Kommunikation.
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Workshopanleitung für max. 8 Teilnehmende und 90 Minuten. Reflektiert gemeinsam euer aktuelles Feedbackverhalten und besprecht, wie ihr es verändern möchtet.
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Früher evtl. die “Performance Review” - heute ein gezieltes, wertschätzendes Gespräch, ob die Rolle aktuell ihren Purpose erfüllt und was verändert werden kann und sollte.
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Max 8 Teilnehmende, 2 Stunden, Workshop-Anleitung. Welche Ziele möchtet ihr mit eurem Feedback im Team verfolgen, wann sollte wer wem Feedback geben?
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Ihr möchtet eine Rolle installieren, die das Thema Feedback im Blick behält? Hier findest du eine beispielhafte Rollenschreibung.
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Whiteboard-Vorlage für eure Retrospektive in Kombination mit einer Review im Team für maximal 12 Teilnehmende, 180 Minuten und eine Vorlage für eure Retrospektive ohne Review.
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Eine Fuck-up Night ist ein Event zu jeder Tageszeit, das darauf abzielt, von Erkenntnissen, Rückschlägen und Lernprozessen zu berichten, um eine Fehlerkultur und die psychologische Sicherheit zu erhöhen. Hier findest du eine Anleitung zur Durchführung einer Fuck-up-Night.
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Workshop-Anleitung für max. 16 Teilnehmende und 4 Stunden. Trittbrettfahrende sind diejenigen, die sich auf Kosten anderer bereichern. Auch wenn ihr glaubt, sowas kommt bei euch im Team nicht vor, ist es gut über inakzeptables Verhalten zu sprechen.
Selbstbestimmung
Wie werden Vorgaben auf der nächst kleineren Ebene umgesetzt? Was passiert, wenn Organisationsweit die 4-Tage-Woche eingeführt wird: Jedes Team und Individuum setzt die Regelung so um, wie es im Kontext Sinn macht, um weiterhin den Vereinbarungen, dem Purpose und den Zielen entsprechend arbeiten zu können.
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Diese Fragen müsst ihr euch stellen, bevor ihr mit der Arbeit in Kreisen anfangen wollt.
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Workshop-Anleitung für bis zu 15 Teilnehmende, ein halber Tag, sollte regelmäßig durchgeführt werden
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Hier ist eure Workshop-Anleitung für die Entwicklung eurer Rollen im Kreis. Teilnehmende: euer Kreis, 180 Minuten, 2 Wochen Vorbereitungszeit
Gerechtigkeit
Gerechtigkeit ist immer subjektiv und sollte entsprechend individuell definiert und gestaltet werden. Sie wird in die Verteilungs- und Verfahrensgerechtigkeit unterteilt und spielt immer dann eine Rolle, wenn jemand etwas bekommt (z.B. Gehalt, Urlaub, Verantwortung, Anerkennung) oder ein Prozess entsteht (z.B. für die Vergabe neuer Rollen, das Entwickeln von Feedbackprozessen)
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Wie stehst du zu Geld, was bedeutet es dir? Steige ein mit einer Reflektion über Geld, um den Weg zum Gespräch im Team zu ebnen.
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Workshop-Anleitung für max. 16 Teilnehmende und 3,5 Stunden. Der erste Schritt, um ins Klima der Gerechtigkeit einzusteigen und eine wichtige Grundlage, bevor ihr über Geld sprecht.
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Der zweite Schritt: Euer Einstieg ins Gespräch über Geld. Eine wichtige Grundlage, bevor ihr über Gehälter sprecht. Wie steht ihr zum Thema Geld und was ist gerecht für euch? Workshop-Anleitung für max. 16 Leute, 3 Stunden.
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Was wird bei euch alles verteilt? Laptops, Urlaub, freie Nachmittage und auch Lob oder Kritik sind alles Dinge, die verteilt werden. Mit diesem Workshop könnt ihr in Ruhe einen Schritt zurücktreten und schauen, wo ihr nachbessern könnt.
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Schaut euch eure Prozesse an und prüft, ob sie die Kriterien gerechter Prozesse erfüllen.
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Prüft, ob eure Gehälter gerecht sind. Hier findest du eine Checkliste.
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Zwei-Tage-Workshop-Anleitung für einen Einstieg in rollenbasierte Gehälter. Lasst eurem Team 2 Wochen Zeit zur Vorbereitung und erklärt vorher, was New Pay ist - sonst denkt jemand, es werden neue Gehälter im Workshop verhandelt.
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Wenn ihr eine Rolle installieren wollt, die die Gerechtigkeit im Blick behält, findet ihr hier ein Beispiel für die Rollenbeschreibung.
Konfliktlösung
Konflikte gefährden kooperatives Verhalten. Arbeitet feste Strukturen aus, die euch bei der Lösung eurer Konflikte unterstützen.
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Mit Hilfe des OK Gitters nach F. Ernst, 1971. Hier deine Anleitung.
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Euer Workshop, um gemeinsam zu überlegen, welche Prozesse ihr im Team etablieren könnt, die euch bei der Lösung im Konfliktfall helfen. Workshopanleitung für max. 16 Teilnehmende, 3 Stunden.
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Wenn es in dir brodelt, nimm dir einen Moment Zeit, bevor du das Gespräch mit der anderen Person suchst. Überlege vorab, was genau dich wütend macht und was du brauchst bzw. wie es stattdessen sein soll. Ein Anleitung zur Gesprächsvorbereitung.